
Fachfortbildung zum Thema Missbrauch und Gewalt I
3 Jahre - 2x Woche
(auch als Onlinekurs)
Die Folgen von sexuellem Missbrauch und Gewalt in der Kindheit und Jugend reichen bis in die tiefsten Tiefen der Seele hinein und durchziehen das ganze Leben des Menschen auf körperlicher, psychischer, mentaler, sozialer und beruflicher Ebene.
Oft geht die Verletzung so tief, dass es nahezu unmöglich erscheint, den Zusammenhang zu finden und der Mensch entweder psychosomatisch erkrankt, auf ewig ein Opfer bleibt oder gar selbst zum Täter wird. Eine Übertragung auf die eigenen Kinder kann die dramatische Folge sein.

Der Weg zum Ursprung ist also unerlässlich, will man das Trauma endgültig auflösen.
Ziel der Ausbildung ist es, alles das zur Sprache zu bringen, was sonst eher und besonders aus Angst und Scham verschwiegen bleibt. Aus dieser Konfrontation mit dem Trauma und oft Unaussprechlichem entsteht erst die Möglichkeit, aus dem Opferdasein auszubrechen, um wieder zum selbstbestimmten und freien Menschen zu werden.
Und für wen ist dieser Kurs gedacht?
Dieser Kurs ist speziell für alle Betroffenen, die sich und ihr Schicksal begreifen und im alltäglichen Leben praktisch und nachhaltig bearbeiten wollen.
Es handelt sich um einen transformativen Prozess, der die Aufarbeitung eigener Themen beschleunigt und den Weg in ein selbstbestimmtes Leben jenseits des Traumas bietet.
Insofern ist eine hohe Bereitschaft zur Veränderung und Offenheit der eigenen Problematik gegenüber unerlässlich. Gleichzeitig setzen wir eine psychische Stabilität voraus, und u.U. fachärztliche Unterstützung (Psychotherapie, Traumatherapie etc.), da die Fachfortbildung weder eine Therapie darstellt noch diese ersetzt.

Werde der, der Du bist!
Ebenso ist sie auch für Therapeuten geeignet, die mit Menschen, die Opfer solch eines Traumas wurden, arbeiten möchten.
Kursablauf:
Über den Zeitraum von drei Jahren (zweimal wöchentlich) nähern wir uns der Thematik von verschiedenen Seiten.
Im ersten Jahr behandeln wir die theoretischen Grundlagen und erarbeiten uns eine sichere Basis, von der aus wir uns...
Im zweiten Jahr die praktische Umgehensweise (Therapien) mit diesem Thema erarbeiten. Des Weiteren steigen wir in die oft unbewussten Mechanismen der Psyche ein, lernen diese zu erkennen und zu durchschauen.
Im dritten Jahr geht es um die praktischen Werkzeuge zur Erlangung der individuellen Freiheit und Selbstbestimmung der eigenen Person.
Detaillierte Angaben:

1. Jahr - Themengebiete:
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Seelische Entwicklung und Störungen des Kindes / Jugendlichen / jungen Erwachsenen vor dem Hintergrund des sexuellen Missbrauchs
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Wege, mit dem Erlebten umzugehen wie Psychosomatik (körperliches Manifestieren seelischer Probleme), seelische Entgleisungen (Neurosen, Psychosen, Psychopathien), Verdrängung, Dissoziation, konditionierte Gefühlswelten, Flucht in Mit-Täterschaft und Identifikation mit dem Trauma (Prostitution, Sexsucht, sexuelle Entgleisungen und Störungen)
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Opfer- Täter- Beziehung, Co- Abhängigkeiten, emotionale Verstrickungen
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Gewalt- und Missbrauchspräventionsmaßnahmen
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Hilfsmaßnahmen durch rechtsstaatliche Einrichtungen, Therapiemöglichkeiten, Frauen- und Opferschutzverbände
2. Jahr - Themengebiete:
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Psychotherapeutische Therapien nach Freud und Jung, ihre Stärken und Schwächen in Bezug auf den sexuellen Missbrauch
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Alternative Therapieverfahren (Meditation, Autogenes Training, Homöopathie usw.) und ihre Grenzen in Bezug auf die Verarbeitung des sexuellen Missbrauchs
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das psychosomatische Behandlungskonzept
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psychosomatische Erkrankungen vor dem Hintergrund des sexuellen Missbrauchs
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Aggressionsaufbauprogramme, Wege aus der unterdrückten Aggression, Selbstschutz
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Umgang mit dem Unerträglichen, Konfrontationstherapien, Rollenspiele
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Umgang mit Ängsten
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Persönlichkeitsaufbau, Anti-Selbstzerstörungsprogramme, Selbstbejahung
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Umgang mit der eigenen Sexualität
3. Jahr - Themengebiete:
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Praktische Schutzprogramme für jeden Tag (häuslicher, beruflicher, öffentlicher Bereich)
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psychische Schutzprogramme (gegen das "Weggehen", Verdrängen, Dissoziieren, Manipulationen)
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praktische Lösungswege zum Umgang mit den konditionierten Gefühlswelten
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Abwehrprogramme gegen körperliche, seelische und geistige Übergriffe
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"Methadon-Programm" für Sexsucht und Ausleben entgleister Sexualität
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Praktische Übung zum Aufbauen und zur Stärkung des verletzten Inneren (inneres Kind)
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Übungen zur Aussöhnung und Wiederannahme des eigenen Körpers und Kräfte nach dem sexuellen Missbrauch (Fitnessübungen, Strukturprogramme, Entspannungsübungen, Selbstannahme)
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Wege aus der sozialen Isolation heraus zurück ins Leben, sicherer Umgang mit dem sozialen Umfeld, öffentlichen Institutionen, Selbstbehauptung
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Wege, dem Erlebten einen Sinn zu geben (Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen, Vorträge, Heilberufe)